Sebastian Broß, 19.05.2025

Immobilien GmbH: Lohnt sich die Gesellschaftsform für Investoren?

Die Gründung einer Immobilien GmbH ist eine beliebte Strategie für Investoren, um Immobilienvermögen professionell zu verwalten und steuerlich zu optimieren. Doch nicht für jeden lohnt sich dieses Modell. Nachfolgend einige wichtige Vor- und Nachteile.

Vorteile einer Immobilien GmbH (reine Verwaltung von Immobilienvermögen)

1. Steuerliche Vorteile

  • Geringere Steuerbelastung: Statt bis zu 45 % Einkommensteuer auf Mietergebnisse zahlt man über die GmbH nur 15 % Körperschaftsteuer + Soli.
  • Optimierungsmöglichkeiten: Gewinne können in der GmbH thesauriert oder über Gehälter und Dividenden steuerlich optimiert ausgeschüttet werden.

2. Haftungsbegrenzung & Professionelle Struktur

  • Die GmbH haftet nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen, nicht mit dem privaten Vermögen der Gesellschafter.
  • Klare Trennung zwischen Privat- und Geschäftsvermögen erleichtert ggf. die Finanzierung und Verwaltung.

Nachteile einer Immobilien GmbH

1. Höhere Kosten & Verwaltungsaufwand

  • Gründungskosten, laufende Buchhaltung und die Pflicht zur doppelten Buchführung machen die Verwaltung etwas aufwendiger als bei privatem Immobilienbesitz.

2. Kein steuerfreier Verkauf nach 10 Jahren

  • Privatpersonen können Immobilien (Vermögensverwaltung) nach 10 Jahren steuerfrei verkaufen. Bei der GmbH entfällt dieser Vorteil.

3. Steuerlast bei Gewinnausschüttung

  • Werden Gewinne an Gesellschafter ausgeschüttet, fällt zusätzlich Kapitalertragsteuer an.

Fazit: Für wen lohnt sich eine Immobilien GmbH?

Eine Immobilien GmbH lohnt sich vor allem für Investoren mit langfristiger Strategie und mehreren Objekten (Vorteilrealisierung aus den höheren Cashflows durch die niedrigere Steuerbelastung) oder bei einem Anlagenhorizont kleiner 10 Jahre. Wer jedoch auf steuerfreie Immobilienverkäufe nach 10 Jahren setzt, sollte die GmbH nicht unbedingt favorisieren. Eine steuerliche Beratung ist in jedem Fall empfehlenswert.

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