Eine Holdinggesellschaft kann für Unternehmer und Investoren eine attraktive Struktur sein, insbesondere wenn es um langfristigen Vermögensaufbau, Investitionen oder strategische Unternehmensbeteiligungen geht. Doch welche Vor- und Nachteile bringt eine Holding mit sich?
Was ist eine Holdinggesellschaft?
Eine Holding ist eine Gesellschaft, die Anteile an anderen Unternehmen hält. Sie selbst betreibt in der Regel kein operatives Geschäft, sondern dient als Dachgesellschaft für verschiedene Beteiligungen. Diese Struktur kann in vielen Fällen vorteilhaft sein – auch aus steuerlicher Sicht.
Vorteile einer Holding GmbH
1. Steuerliche Vorteile laufend und bei dem Verkauf einer Beteiligung
Einer der größten Vorteile einer Holding liegt in der geringen Besteuerung von Beteiligungsgewinnen: Die Gesellschaft hat, soweit die Voraussetzungen vorliegen, auf eingehende Gewinnausschüttungen nur 1,5% Steuern zu entrichten, Gleiches kann beim Verkauf einer Beteiligung gelten.
2. Steuerstundung durch thesaurierte Gewinne
Statt Gewinne direkt auszuschütten und sofort zu versteuern, können diese in der Holding verbleiben und für Investitionen genutzt werden (Flexibilität, Wachstum und Expansion). So entsteht langfristig ein Vermögensaufbau, der durch Reinvestitionen weiter wachsen kann.
3. Nutzung von Gewinnabführungsverträgen
Durch Gewinnabführungsverträge kann eine operative Tochtergesellschaft ihre Gewinne an die Holding übertragen, was weitere steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet – insbesondere in Kombination mit einer ertragsteuerlichen Organschaft. Aber Achtung: Hiermit sind auch Risiken verbunden, bspw. Verlustübernahme.
Nachteile einer Holding GmbH
1. Gründungs- und Betreuungskosten
Die Einrichtung und Verwaltung einer Holding ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, darunter: – Notarkosten und Gebühren für die Gründung – Laufende Beratungskosten – Administrativer Aufwand für die Verwaltung mehrerer Gesellschaften
2. Steuerliche Belastung bei Ausschüttungen
Während die Holding Gewinne steuerlich begünstigt vereinnahmen kann, unterliegen Ausschüttungen an die persönlichen Gesellschafter der regulären Besteuerung. Sollte die Absicht darin liegen, Gewinne direkt auf die persönliche Ebene ziehen, „verliert“ die Holding die steuerlichen Vorteile.
Fazit
Eine Holding kann steuerliche Vorteile und strategische Flexibilität bieten, insbesondere für Unternehmer mit langfristigen Wachstumszielen und/oder weiteren Investitionsabsichten. Allerdings sollte sie gut durchdacht sein, da die Gründung und Verwaltung mit Kosten und Verwaltungsaufwand verbunden ist. Eine Holdingstruktur kann somit passen, sie muss es aber nicht. Bevor man sich für eine Holding entscheidet, lohnt es sich, sich mit dem Thema und den eigenen Zukunftsplänen intensiv zu befassen, um so die optimale Struktur für die eigenen Bedürfnisse zu finden.